Datenschutz Veranstaltung mit Ernst Weidenbusch
Facebook, Twitter und Online Banking – wie sicher sind meine Daten wirklich?
Am 03.09.2013 referierte Ernst Weidenbusch, MdL, im Alten Wirt über Tücken, Lücken und
Vorteile von Internet, Social Media und Co.
Wer
kann auf meine Daten im World Wide Web zugreifen? Ist Online-Banking vor
Hack-Angriffen geschützt? Ist E-Mail schreiben noch sicher?
Diese
und ähnliche Fragen beschäftigten ca. 50 interessierte Unterschleißheimer bei
der Informations- und Diskussionsveranstaltung „Datenschutz – Auch Sie alle kann
es treffen“, mit Referent Ernst Weidenbusch, MdL.
Die jüngste Ausgabe der erfolgreichen Veranstaltungsreihe der Frauen- Union München- Land wurde von JU und CSU gemeinsam ausgerichtet. Gerlinde Koch- Dörringer, FU- Kreisvorsitzende und Initiatorin der Datenschutz- Reihe, eröffnete den Abend, zusammen mit Stefan Krimmer (CSU OV) und Lorena C. Allwein (JU OV).
Ernst
Weidenbusch, Landtagsabgeordneter, Rechtsanwalt und Mitglied der parlamentarischen
Kontrollkomission (Überwachung des Bayerischen Verfassungschutzes), bestätigte
gleich zu Beginn: ca. 75% des elektronischen Datenverkehrs werden in den USA
mitgelesen.
Weidenbusch erklärte, dass ein E- Mail mit einer
Postkarte vergleichbar sei, die prinzipiell jeder Postangestellte frei lesen
kann. Eine Verschlüsselungssoftware hingegen verhindert das Lesen der Nachricht
für Jedermann, ähnlich einem Briefumschlag. Nur Sender und Empfänger der
Nachricht verfügen über den „Schlüssel“ und der „Rest der Welt“ ist
ausgeschlossen. Gerade Firmengeheimnisse und sonstige Informationen, die bares
Geld wert sind, werden daher meist verschlüsselt übertragen.
Dies macht Sinn, wenn man – wie Ernst Weidenbusch –
das amerikanische Verständnis von Datenschutz kennt: Grundsätzlich kann der Staat
alles lesen, was nicht von Amerikanern gesendet wurde!
Aber nicht nur das Mitlesen von E-Mails durch
ausländische Behörden macht vielen Bürgern Sorgen, sondern auch die Sicherheit
ihrer persönlichen Daten, die sie bei Unternehmen wie Facebook oder Google
hinterlegen (müssen). Weidenbusch rät hier zur simplen Regel: Vorsicht vor
Angeboten, die einfach und bequem erscheinen. Datenschutz wird gerade dort oft ausgehebelt.
So sind die Nutzungsbedingungen von Facebook eine ganz
spezielle Wissenschaft für sich: Allein um die wöchentlichen Änderungen bei
Facebook durchzuarbeiten, benötigt Weidenbusch bis zu 3 ½ Stunden. Völlig ausgeschlossen, dass der „Ottonormalverbraucher“
genau weiß, wozu er dem Social Media Netzwerk aktuell seine Einwilligung erteilt.
Doch Weidenbusch beruhigt auch: Gänzlich verzichten
muss man auf die Vorteile von Facebook und Co. nicht, es gilt jedoch, einige wichtige
Grundregeln zu beachten.
- Nur Freundschaftsanfragen von Personen annehmen, die man auch im realen Leben kennt;
- Nichts posten, das man nicht mit der breiten Öffentlichkeit teilen würde;
Denn
– und das ist schon fast ein bisschen unheimlich – das Internet vergisst
nichts! Das bedeutet, dass jedes Bild o. Ä. , das einmal im Internet
veröffentlicht wurde, über einen langen Zeitraum auffindbar bleibt, auch wenn
es wieder gelöscht wurde.
Gerade
bei professioneller Facebook- Nutzung ist es ratsam, sich ein umfassendes
Kommunikationskonzept zu erarbeiten. In diesem Rahmen kann man wohl dosiert
Informationen über Social Media veröffentlichen und einen durchaus
beträchtlichen Nutzen erzielen: So erreichte Weidenbusch durch virale
Verbreitung, (also dadurch, dass alle Freunde jeden Nutzers, der auf „Gefällt
mir“ klickte, Weidebuschs Posts ebenfalls zu sehen bekamen) mit einem einzigen
Bild bis zu 480.000 Menschen!
In
der abschließenden Diskussionsrunde beantwortete Weidenbusch weitere
Detailfragen und auch jüngere, gut informierte Teilnehmer haben an diesem Abend
nützliches Wissen mit nach Hause genommen.
Rundum
war es ein sehr gelungener Abend und die Teilnehmer kennen nun die wesentlichen
Tricks und Kniffe, die man bei der täglichen Online- Arbeit beachten muss.
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